Sich am frühen Nachmittag bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen gegen die Bühne am Speicherteich zu entscheiden, fällt immer schwer. Aber am vergangenen Donnerstag war dieser Entschluss goldrichtig – es blieb zwar trocken, aber die Temperaturen am Abend sanken beträchtlich. So fand die Schlagertherapie im bis auf den letzten Platz ausverkauften AsitzBräu statt. Sir Elton John weiß wohl, wovon er spricht, wenn er der Musik heilende Kraft nachsagt. Und Dostojewski stellte schon vor 150 Jahren fest, dass Kunst für den Menschen genauso ein Bedürfnis sei wie Essen und Trinken. Beide sprechen den Menschen aus der Seele, die auch zu Corona-Zeiten zu den Konzerten auf den Asitz pilgern. Der Lohn war auch diesmal ein großartiges Hörerlebnis. Zwar war der Anblick, der sich den Musikern bot, wohl etwas gewöhnungsbedürftig, da sie sich erstmals nicht einem strahlenden, sondern einem „maskierten“ Publikum gegenüber fanden. Der Begeisterung vor und auf der Bühne tat dies aber keinen Abbruch, tosender Applaus und Standing Ovations waren der Lohn für das knapp dreistündige herzerfrischende Konzert.