Goldstone und Hemstreet erneut mit kanadischen Festspielen beim UCI Weltcup in Saalfelden Leogang

Gracey Hemstreet rast zu zweitem Weltcupsieg in Folge
Auf der 2,1 Kilometer langen Speedster Line waren zunächst die Elite Frauen um die österreichische Lokalmatadorin Vali Höll (YT MOB) und die britische Gesamtweltcupführende Tahnee Seagrave (ORBEA / FMD RACING) gefordert. Bei windigen, aber trockenen Bedingungen in Saalfelden Leogang konnte die französische ehemalige Gesamtweltcupsiegerin Marine Cabirou (CANYON CLLCTV FACTORY RACING) den Rückenwind auf dem Motorway am besten für sich nutzen und setzte sich als erste Riderin für längere Zeit auf dem Hot Seat fest. Erst Loudenvielle-Siegerin Gracey Hemstreet (NORCO RACE DIVISION) aus Kanada gelang es Cabirous Zeit sprichwörtlich zu pulverisieren. Nachdem sich auch Tahnee Seagrave und vor allem Amerikanerin Anna Newkirk (FRAMEWORKS RACING / 5DEV) knapp hinter Hemstreet einreihten, ruhten alle Augen auf Vali Höll. Als letzte Starterin und mit ihrem dritten Heimsieg in Folge fest im Visier, zeigte die Österreicherin vor allem im oberen Teil einen beeindruckend aggressiven und schnellen Run, musste sich jedoch in der technischen und steilen Wood Section der Kanadierin geschlagen geben und beendete das Rennen als Dritte. Gracey Hemstreet feiert damit ihren zweiten Weltcupsieg in Folge vor Anna Newkirk auf dem zweiten Platz. Die Deutsche Nina Hoffmann (SANTA CRUZ SYNDICATE) musste nach einem Crash im Training am Morgen auf den Start verzichten. 

Ergebnisse DHI Elite Frauen Top 5:
1.    Gracey Hemstreet (CAN | NORCO RACE DIVISION) 3:21.962
2.    Anna Newkirk (USA | FRAMEWORKS RACING / 5DEV) 3:22.827
3.    Vali Höll (AUT | YT MOB) 3:24.389
4.    Marine Cabirou (FRA | CANYON CLLCTV FACTORY RACING) 3:25.117
5.    Jess Blewitt (NZL | CUBE FACTORY RACING) 3:25.932

„Es fühlt sich total verrückt an, Vali hier zu schlagen. Ich war total gestresst – aber jetzt fühlt es sich einfach unglaublich an. Es ist irgendwie bizarr, zweimal hintereinander zu gewinnen. Ich hatte im Training auf dem Motorway Probleme, deshalb bin ich froh, dass ich die Stelle heute gut erwischt habe. Da dachte ich: 'Okay, jetzt gewinne ich.' Ich war so fokussiert, dass ich die Leute an der Strecke gar nicht richtig wahrgenommen habe – aber es hilft natürlich, dass sie da sind, es macht das Ganze einfach schöner. Ich liebe Leogang wirklich. In den letzten zwei Jahren bin ich entweder gestürzt oder habe mir die Hand gebrochen – deshalb ist es umso schöner, hier zu gewinnen.“ – Gracey Hemstreet
„Ehrlich gesagt bin ich super happy. Ich kann mich überhaupt nicht beschweren. Ich war mir heute nicht sicher, ob ich es wirklich draufhabe. Ich war die ganze Woche nervös und wusste nicht, wie gut ich auf der Strecke bin. Ich bin echt froh, dass ich einen guten Run zusammengebracht habe.“ – Anna Newkirk

„Ehrlich gesagt, bin ich enttäuscht. Es wäre schön gewesen, vor heimischem Publikum zu gewinnen – aber das ist eine riesige Herausforderung. In den letzten drei Rennen hatte ich das Gefühl, mich durch viele schwierige Dinge durchzukämpfen, die ich in den letzten Jahren nicht hatte. Ich versuche einfach, einen Haken hinter jedes Thema zu setzen und mit den harten Tagen umzugehen. In Polen hatte ich null Motivation, wollte nicht mal an den Start gehen. Aber ich musste es trotzdem machen, musste trotzdem fahren. Und diese Woche hatte ich eine Migräneattacke...oben habe ich einen großen Fehler gemacht und musste dann versuchen, wieder aufzuholen. Unten habe ich die Konzentration verloren, weil ich keinen Sturz riskieren wollte. Normalerweise höre ich die Fans an der Strecke nicht – aber diesmal war es so cool, alle zu sehen. Ich wünschte, ich hätte mich mehr auf das Wesentliche konzentrieren können...und ich wünschte, ich könnte einfach noch mal hoch und einen neuen Run fahren.“ – Vali Höll

Overall Standings DHI Elite Frauen Top 5:
1.    Gracey Hemstreet (CAN | NORCO RACE DIVISION) 645 Pts.
2.    Tahnee Seagrave (GBR | ORBEA / FMD RACING) 630 Pts.
3.    Vali Höll (AUT | YT MOB) 624 Pts.
4.    Anna Newkirk (USA | FRAMEWORKS RACING / 5DEV) 592 Pts.
5.    Camille Balanche (SUI | YETI / FOX FACTORY RACE TEAM) 405 Pts.

“Boost Bro” Masterclass, erstes Podium für Henri Kiefer
Später am Nachmittag fiel dann auch für die Elite Männer der Startschuss zum dritten UCI Mountain Bike World Cup der Saison 2025. Bereits als zweitem Starter gelang es dem Iren Ronan Dunne (MONDRAKER FACTORY RACING) die Drei-Minuten-Marke zu unterbieten und die Richtung vorzugeben. Nachdem zunächst der Brite Joe Breeden (AXESS INTENSE FACTORY RACING) und Local Hero Andi Kolb (YT MOB) noch knapp an Dunne scheiterten, war es Neuseeländer Lachlan Stevens-McNab (TREK FACTORY RACING DH), der den Iren vom Hot Seat stieß, nur um diesen kurz darauf an Loic Bruni (SPECIALIZED GRAVITY) aus Frankreich zu verlieren. Auf der griffigen, schnellen Speedster-Line zeigte anschließend Jackson „Boost Bro“ Goldstone (SANTA CRUZ SYNDICATE) aus Kanada eine wahre Downhill Masterclass, gegen die auch die im Folgenden startenden Franzosen Amaury Pierron und Loris Vergier (beide COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) oder der starke Deutsche Henri Kiefer (CANYON CLLCTV FACTORY TEAM) nichts mehr auszurichten vermochten. Jackson Goldstone gewinnt damit nach Loudenvielle ebenfalls seinen zweiten UCI-Weltcup in Folge. Andi Kolb beendete das Rennen auf dem achten Platz. Bester Deutscher wurde Henri Kiefer, der sich mit Rang drei sein erstes Elite-Podium sicherte.

Ergebnisse DHI Elite Männer Top 5:
1.    Jackson Goldstone (CAN | SANTA CRUZ SYNDICATE) 2:57.229
2.    Loic Bruni (FRA | SPECIALIZED GRAVITY) 2:57.288
3.    Henri Kiefer (GER | CANYON CLLCTV FACTORY TEAM) 2:57.764
4.    Lachlan Stevens-McNab (NZL | TREK FACTORY RACING DH) 2:58.437
5.    Laurie Greenland (GBR | SANTA CRUZ SYNDICATE) 2:58.638

„Zweimal hintereinander zu gewinnen – davon habe ich als Kind nur geträumt, und ich kann kaum glauben, dass dieser Traum jetzt wahr geworden ist. Leogang ist immer gut, aber ich habe hier in der Vergangenheit auch zu kämpfen gehabt. Zwei zweite Plätze bei den Junioren und einmal Dritter – ich arbeite mich langsam nach oben. Besser geht’s kaum. Die Strecke war fantastisch, richtig spaßig zu fahren, und ich bin echt froh, dass der Regen heute ausgeblieben ist. Der Boden war richtig gut und ist über das Wochenende schön abgetrocknet.“ – Jackson Goldstone

„Es geht immer noch knapper, aber das war einer der knappsten Niederlagen, die ich je hatte. Ich war schon ein paar Mal Zweiter mit weniger als einer Zehntel Rückstand. Ich hatte mich richtig darauf gefreut, das Wochenende noch zu drehen – und das habe ich auch geschafft, ganz gereicht hat es aber nicht. Jackson war heute einfach besser. So ist es halt, aber ich bin nicht wirklich happy damit, wie knapp es war. Insgesamt ist es trotzdem ein starkes Ergebnis. Ich denke nur, ich hätte es noch besser machen können – und das ist ein bisschen nervig. Einen perfekten Run hinzulegen ist immer schwer, und heute war ich nah dran. Die Strecke war richtig gut. Wir hatten Wetterglück – um die Mittagszeit ein paar Tropfen, aber es hätte schlimmer kommen können. Ich habe gehofft, dass der Wind konstant bleibt, weil der auf dem Motorway eine große Rolle spielen kann. Ich glaube, die Strecke wurde zum Schluss langsamer – Fahrer wie Amaury und Loris waren oben ungewöhnlich langsam. Vielleicht war das für die letzten Starter etwas unfair. Letzte Woche hatte ich mit dem Wind Pech – so ist das eben. Alles in allem ist es ein starkes Ergebnis, aber auch echt frustrierend.

Genau deswegen achten wir auf jedes Detail und trainieren härter als alle anderen – damit genau sowas nicht passiert. Also gehe ich zurück an die Arbeit und dann lasse ich ihn alt aussehen.“ – Loic Bruni

„Wie ich mich fühle, ist gerade schwer zu beschreiben. Ich habe hart gearbeitet genau für dieses Gefühl. It’s insane. Also wirklich richtig krank. Hier bei der Show dabei zu sein ist schon sehr sehr krass, durch die Quali heutzutage zu kommen auch, und dann auf dem Podium zu landen neben Loic Bruni und Jackson Goldstone ist krank. Ich hatte anfangs gedacht, dass ich vielleicht noch runter gekickt werde, aber dann hat man so langsam realisiert: Ok, die Zeiten sind langsamer – ich weiß nicht wieso. Aber ja, hat gepasst: Track geil, quasi Home Race und das einzige Rennen, bei dem mein Vater dabei ist. Delivered!“ – Henri Kiefer 

Overall Standings DHI Elite Männer Top 5: 
1.    Loic Bruni (FRA | SPECIALIZED GRAVITY) 619 Pts.
2.    Jackson Goldstone (CAN | SANTA CRUZ SYNDICATE) 574 Pts.
3.    Amaury Pierron (FRA | COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) 524 Pts.
4.    Luca Shaw (USA | CANYON CLLCTV FACTORY TEAM) 390 Pts.
5.    Loris Vergier (FRA | COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) 360 Pts.

Zierl und Clark bestätigen Quali-Ergebnisse
Als erste auf die Downhill-Strecke durften am UCI Mountain Bike World Cup Samstag in Saalfelden Leogang die Juniorinnen, die der bereits zu diesem Zeitpunkt unglaublichen lauten Crowd ein erstes Happy End bescherten: In einem spannenden, aber im Ergebnis deutlichen Zweikampf setzte sich Local Hero Rosa Zierl (CUBE FACTORY RACING) gegen die Amerikanerin Aletha Ostgaard (CANYON CLLCTV FACTORY TEAM) durch und sicherte sich ihren ersten Weltcupsieg der Saison. Mit ihren starken 3:29.379 hätte sie im gestrigen Qualifying der Elite Frauen den zweiten Platz belegt.

Ergebnisse DHI Juniorinnen Top 5:
1.    Rosa Zierl (AUT | CUBE FACTORY RACING) 3:29.379
2.    Aletha Ostgaard (USA | CANYON CLLCTV FACTORY TEAM) 3:30.748
3.    Eliana Hulsebosch (NZL | SANTA CRUZ SYNDICATE) 3:34.806
4.    Kate Hastings (NZL) 3:35.317
5.    Gianna Nef (SUI) 3:42.404 

„Der Track war richtig gut, es waren echt perfekte Conditions. Oben hat es sich ein bisschen langsam angefühlt, aber ich glaub unten habe ich dann bisschen Zeit gemacht. Ich bin richtig happy, dass es jetzt geklappt hat hier. Mir gefällt der Track eigentlich immer ziemlich gut und jetzt bisschen mehr noch.“ – Rosa Zierl

Overall Standings DHI Juniorinnen Top 5:
1.    Rosa Zierl (AUT | CUBE FACTORY RACING) 145 Pts.
2.    Eliana Hulsebosch (NZL | SANTA CRUZ SYNDICATE) 125 Pts.
3.    Lina Frener (AUT | NORCO RACE DIVISION) 110 Pts.
4.    Matilda Melton (USA | COMMENCAL SCHWALBE BY LES ORRES) 85 Pts.
5.    Bellah Birchall (NZL | TEAM HIGH COUNTRY) 85 Pts.

Während bei den Junioren vor allem Weltmeister Asa Vermette (FRAMEWORKS RACING / 5DEV) aus den USA und der französische Gesamtweltcupführende Max Alran (COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) heute nochmal eine Schippe drauflegten, war wie bereits im Qualifying der Neuseeländer Oli Clark (MS-RACING) das Maß aller Dinge und sicherte sich mit einer beeindruckenden Zeit den Sieg im Finale.

Ergebnisse DHI Junior Top 5: 
1.    Oli Clark (NZL | MS-RACING) 3:00.724
2.    Max Alran (FRA | COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) 3:01.332
3.    Asa Vermette (USA | FRAMEWORKS RACING / 5DEV) 3:01.955
4.    Till Alran (FRA | COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) 3:02.755
5.    Tyler Waite (NZL | YETI / FOX FACTORY RACE TEAM) 3:03.835

„Ich habe dieses Jahr sehr hart gearbeitet, deshalb bin ich einfach nur glücklich, hier zu sein. Ich habe keinen Druck gespürt – der einzige Druck ist der, den ich mir selbst mache. Alles war super. Ich mag Leogang wirklich sehr. Ich hatte hier letztes Jahr einen Sturz und habe mich nicht qualifiziert. Das erste Training dieses Jahr war schwierig, aber am Quali-Tag habe ich es dann hinbekommen.“ – Oli Clark

Overall Standings DHI Juniorinnen Top 5:
1.    Max Alran (FRA | COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) 155 Pts.
2.    Tyler Waite (NZL | YETI / FOX FACTORY RACE TEAM) 135 Pts.
3.    Till Alran (FRA | COMMENCAL/MUC-OFF BY RIDING ADDICTION) 108 Pts.
4.    Oli Clark (NZL | MS-RACING) 105 Pts.
5.    Asa Vermette (USA | FRAMEWORKS RACING / 5DEV) 102 Pts.
 
Weiteres Rennprogramm:
Sonntag, 8. Juni:
UCI Cross-Country Olympic (XCO) (U23 und Elite)
UCI Enduro World Cup

Alle weiteren Details zur WHOOP UCI Mountain Bike World Series in Saalfelden Leogang gibt es unter www.mtb-weltcup.at und in der offiziellen Event-App.
Live dabei sein kann man auch von zu Hause aus: Das gesamte Eventwochenende wird über Eurosport, discovery+, Servus TV, Max, Flobikes (Kanada), Stan (Australien), Zhibo (China), L’Équipe (Frankreich) sowie Mountain Bike World Series TV weltweit übertragen.